Dachdämmung - Zwischensparren dämmen
Vollendete Zwischensparrendämmung
Foto: Rainer Sturm / aboutpixel.de
Methoden zur nachträglichen Dämmung eines Daches, beispielsweise beim Altbau.
Neben alten Fenstern verursacht ein ungedämmtes Dach die größten Wärmeverluste, denn warme Luft steigt nach oben und kann durch fehlende Dachdämmung einfach entweichen.
Dies muss nicht sein, es
gibt verschiedene Möglichkeiten der Dachdämmung. Im Folgenden wird
die gängige Form der Zwischensparrendämmung erläutert
Dachschrägen dämmen
Zwischensparrendämmung
Schematischer Aufbau der Dämmung der Dachschrägen per Zwischensparrendämmung
1. diffusionsoffene Unterspannbahn
2. Mineralwolle
3.diffuionsoffene Dampfbremsfolie
4. abschließender Übergang zur Decke
Realisiert mit Google SketchUp
Grundsätzlich gibt es nicht die eine Vorgehensweise zur nachträglichen Dachdämmung, viel mehr richtet sich das Vorgehen nach den Gegebenheiten:
Bei moderneren Häusern befindet sich unter den Dachziegeln bereits eine diffusionsoffene Unterspannfolie. Bei einer nachträglichen Dachdämmung kann die Unterspannfolie nicht im eigentlichen Sinne (wie oben zu sehen) - also auch über den Dachsparrren liegend - installiert werden. Dazu müssten die Ziegel abgenommen werden. Zweck der Unterspannfolie ist es, dass Flugschnee, der unter die Dachziegel gelangt, die Dämmung nicht durchfeuchtet. Bei dem nachträglichen Einbau kann zwischen den jeweiligen Sparren eine Unterspannfolie eingebracht werden. (Die Idee dazu habe ich hier gefunden. - siehe dazu auch folgendes Bild) Wenn Sie auf eine Unterspannbahn verzichten wollen muss Raum für eine Luftschicht zwischen Dämmstoff und Dach gelassen werden (circa 2-3cm). Notwendig ist dieser Raum, damit eingedrungene Feuchtigkeit durch Zirkulation wieder entweichen kann. Dabei handelt es sich um eine sogenannte Hinterlüftung.
Anstatt durchgehender Unterspannbahn immer stückchenweise Befestigung zwischen den Sparren
mit Leisten.
1. Gestückelte Unterspannbahn
2. Befestigung am Sparren mittels Latte
Realisiert mit Google SketchUp
Bei der Zwischensparrendämmung muss zuerst die Stärke der Sparren ermittelt werden. Sind diese zu schwach um eine ausreichende Dämmstärke zu erreichen kann auf die vorhandenen Dachsparren einfach eine Verstärkung verschraubt werden. In den Zwischenräumen der Dachsparren wird nun Klemmfilz von der Rolle (oder Dämmkeile) der benötigten Stärke angebracht. Die Dämmung wird so zugeschnitten, dass sie das lichte Maß zwischen den Sparren plus etwa 4cm breit ist und damit die Dämmung wirklich dicht mit den Sparren abschließt.
Unter die Dämmung kommt die Dampfbremse. Sie verhindert die Durchfeuchtung des Dämmstoffes mit kondensierter Raumluft. Die Dampfbremse muss absolut dicht montiert werden, zwischen Folie und Wand wird vorkomprimiertes Dichtband verlegt. Dieses wird abschließend mit einer Latte festgedrückt (siehe Bild unten). Wenn die Dampfbremse nicht absolut flächendeckend verlegt wurde, so dringt die warme Raumluft vermehrt durch die Lücken und befeuchtet die darunterliegende Dämmung - Schimmelbildung ist somit vorprogrammiert, da die warme Raumluft auf dem Weg durch die Dämmung abkühlt und kalte Luft weniger Feuchtigkeit aufnehmen kann.
Unter der abschließenden Holzleiste sorgt vorkomprimiertes Dichtband für wirksame Abdichtung
1. Holzleiste drückt auf darunterliegendes Dichtband
2. Folienüberstand an der Wand (nur zur Darstellung, in Wirklichkeit zwischen Kante & Leiste keine Lücke
Realisiert mit Google SketchUp
Im Gegensatz zur Dampfsperre lässt die Dampfbremse einen gewissen Grad an Feuchtigkeit durch, was für einen gewissen Luftaustausch sorgt und ein besseres Raumklima schafft.
Nun haben wir ein Resultat wie auf dem Bild ganz oben zu sehen.
Als Ergänzung: Geschossdecke dämmen
Die Dämmung des Daches an den Dachschrägen ist relativ aufwendig. Wenn Sie ihr Dachgeschoss nicht bewohnen wollen ist die Dämmung des Dachfussbodens einfacher und günstiger.
Dazu werden auf dem Boden Stein- oder Glaswollematten ausgerollt. Soll der Boden begehbar bleiben, kommen zwischen die Bahnen ausreichend starke Bohlen. Auf diesen werden abschließend Hartfaserplatten verlegt, in keinem Fall sollte über der Dämmung nicht diffusionsoffener Belag verlegt werden, da ansonsten Schimmelgefahr besteht. Um eine maximale Wirkung zu erreichen muss die Dämmung auf dem gesamten Dachboden realisiert werden und darf dabei keine Lücken aufweisen.
Bei einem ausgebauten Dachboden kommt diese Variante natürlich nicht in Frage, hier müssen die Dachschrägen gedämmt werden.
Abschließende Erklärung
Die hier gegebenen Tipps sind vor allem dafür gedacht einen Überblick über die Möglichkeit des Dachdämmens zu geben. Als eine vollwertige Anleitung kann das hier Geschriebene damit nicht betrachtet werden. Vielmehr sollte jedes Dach individuell begutachtet werden, da die Sachlage im Detail doch stark abweichen kann.