Der richtige Herd: Gas oder Elektro?
Jedes System hat seine Vor- und Nachteile, hier ein Versuch für die beste Lösung - auch unter Betrachtung von Alternativen wie Induktionsherd.
Gut zu regulierender Gasherd
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Gasherd
In jeder professionellen Gastroküche wird auf den klassischen Gasherd gesetzt. Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Die Flamme lässt sich sehr gut regulieren. Anders als beim Ceranfeld steht die Hitze genau dann zur Verfügung, wenn der Koch es benötigt und die Wärme kann sofort abgestellt werden. Dadurch ist das Kochen mit der Flamme deutlich schneller.
Allerdings wird mit Gas nicht nur dem Essen schnell warm: Auch die Umgebung wird beim Kochen schnell erhitzt, denn der Wirkungsgrad liegt bei etwa 30 bis 40 Prozent. Es wird empfohlen während des Kochens auch ab und zu zu lüften.
Zur Versorgung mit Gas gibt zwei Möglichkeiten: Mittels einer in unmittelbarer Nähe stehender Gasflasche (hier ist ein in der Nähe stehender Schrank als Stauraum empfehlenswert, z.B. unter der Spüle), oder per Gasanschluss. Achtung: Der Anschluss soll unbedingt dem Fachmann überlassen werden. Der Gasanschluss kann zudem über zwei Methoden mit dem Herd verbunden werden: Fest mittels Rohrverbindung oder mit einer Gassteckdose. Letzteres ist praktisch, weil der Herd zum Reinigen auch mal verschoben werden kann, da es sich hierbei um einen flexiblem Schlauch handelt.
Schon lange besteht bei Gasherden besteht keine Gefahr durch unverbrannt austretendes Gas, solche Geräte sind in Deutschland schon seit langem verboten. Aktuelle Modelle verfügen in der Regel auch über einen integrierten Anzünder, externe Zündung (Streichholz oder Piezozünder) entfallen somit.
Ein erheblicher Nachteil besteht bei der Backröhre: Ein Gas-Backrohr bietet nur Unterhitze, es sollte also nur mit Umluft gebraten und gebacken werden. Hierfür gibt es eine Lösung: Kombigeräte - mehr dazu finden Sie unten.
In der Regel ist das Reinigen einer Gasherdplatte durch das Gitter ziemlich kompliziert (wobei die meisten Gitter aber spülmaschinenfest sind). Eine Alternative sind für dieses Problem Gasgeräte mit Glasabdeckung über den Flammen.
Pflegeleichtes Ceranfeld
Elektroherd
Behandelt wird hier nur der Elektroherd mit Ceranfeld, da Geräte mit Kochplatten heute keine große Rolle mehr spielen.
Glücklich ist die Hausfrau (oder der Hausmann?) über das pflegeleichte Ceranfeld. Selbst stark Eingebranntes lässt sich im Vergleich zum Gasherd sehr schnell entfernen. Durch einen deutlich höheren Wirkungsgrad von 50 bis 60 Prozent gerät man nicht so schnell ins schwitzen. Vorallem an heißen Sommertagen bedankt man sich dann für die Wahl eines E-Herdes. Das die Wärme eher in den Topf geht macht sich auch an Griffen bemerkbar: Während bei einem Gasherd oft nichts ohne Topflappen geht ist die bei einem Herd mit Ceranfeld meist kein Problem (wobei das auch von den Griffen abhängt).
Ein großer Vorteil ist die elektrische Backröhre. Durch Ober- und Unterhitze wird das Essen auch ohne Umluft von beiden Seiten gleichzeitig gar.
Alternative 1: Kombigeräte
Die Kombination aus Gas- und Elektrogerät. Die Platten sind gasbetrieben, die Röhre elektrisch. Damit können Braten und Kuchen bei Ober- und Unterhitze zugerichtet werden ohne das man beim Kochen die Schnelligkeit einer Gasflamme missen muss.
Wem das Reinigen der Gitter und Mulden nichts ausmacht, für denjenigen sind diese Geräte wohl die beste Wahl.
Alternative 2: Induktionsherd
Der Induktionsherd ist wahrscheinlich insgesamt die beste, leider auch die teuerste Variante.
Das Induktionsprinzip vereint die Vorteile von Gasflamme und Ceranfeld: Unter der Glaskeramik befindet sich eine Induktionsspule. Dadurch steht die Hitze, genauso wie bei einer Flamme, sofort zur Verfügung. Wird der Topf weggenommen oder das Feld ausgeschaltet ist auch die Wärme weg. Hier gibt es also auch keine heiße Herdplatte. Allerdings sind bei weitem nicht alle Töpfe geeignet und auch die Geräte selbst sind teurer, wem das nichts ausmacht ist hiermit aber sicherlich am besten beraten.
Das Induktionsprinzip lässt Gas- und Elektrogeräte
auch bei der Effizienz alt aussehen und ist damit aus ökologischer Sicht die beste Wahl.
Wer viele Töpfe besitzt, die sich nicht für einen Induktionsherd eignen, sollte folgende Variante betrachten: Einige Hersteller bieten Kochfelder mit Ceranfeldern und Induktionskochfeldern in einem Gerät an.